Bierbrauen im Gründchen

Ja, richtig gelesen; dass im Gründchen Bier getrunken wird, ist nichts Neues. Im Rahmen eines Geburtstagsgeschenkes war es nun mal an der Zeit, Bier selbst zu brauen. Mit Hilfe einer fertigen Braubox, in welcher die Zutaten (Malz, Hopfen und Hefe), die wesentlichen Hilfsmittel (Gärflasche, Gärstopfen und Gärspund, Thermometer, Abfüllschlauch mit Klemme, Dosierhilfe, Bierpumpe, Reinigungsmittel) und auch eine Anleitung enthalten sind, haben wir mit der Sorte “Helles” losgelegt.

Das Brauen besteht aus 5 Schritten: Maischen, Läutern, Hopfenkochen, Gärung und Flaschenreifung. Der Brautag dauert etwa 4 Stunden. An diesem Tag findet das Maischen, Läutern, Hopfenkochen und die Vorbereitung für die Gärung statt. Eine Woche später ist die Gärung abgeschlossen und es wird in Flaschen abgefüllt. Das Helle ist dann nach weiteren 3 Wochen Flaschenreifung trinkreif. Mit der Braubox kann man ca. 4 Liter Bier brauen.

Brautag – das Maischen

Im ersten Schritt wird der Zucker aus dem Malz gewonnen, der später von der Hefe zu Alkohol und Kohlensäure umgewandelt wird. Dafür wird das Malz mit 4 Liter Wasser klumpenfrei vermischt, (die “Maische”) auf 69 °C erhitzt und 60 Minuten lang zwischen 65 °C und 69 °C gehalten. Nach den 60 min. wird die Temperatur auf 78 °C erhitzt und danach der Topf vom Herd genommen (“Abmaischen”).

Brautag – das Läutern

Im nächsten Schritt wird das Malz von der Flüssigkeit getrennt und der noch im
Malz befindliche Restzucker ausgewaschen (Läutern). Nun muss das Malz und die Flüssigkeit getrennt werden. Ziel ist es dabei, möglichst viel von dem Restzucker aus dem verbliebenen Malz auszuwaschen. Dazu wird das Malz mit dem Kochlöffel aus der Maische geschöpft und in ein Sieb gegeben. Das Malz bildet nun einen natürlichen Filter, den „Treber“. Nachdem die Flüssigkeit aus dem Kochtopf über den Treber gelaufen ist, werden weitere
3 Liter Wasser, die zuvor auf 78 °C erhitzt wurden, ebenfalls über das Malz gegossen. Dieser Nachguss sorgt noch einmal zusätzlich dafür, dass der Zucker aus dem Malz gewaschen wird. Wenn die gesamte Flüssigkeit durch den Treber gelaufen ist, ist die erste Runde Läutern beendet. Es ist aber immer noch zu viel Restzucker im Malz vorhanden und daher wird die Flüssigkeit ein weiteres Mal über den Treber gegossen.

Brautag – das Hopfenkochen

Im nächsten Schritt die Würze wird zum Kochen gebracht. Die Kochzeit beträgt 60 Minuten. Der gesamte Hopfen wird 10 Minuten nach Kochbeginn hinzugegeben. Nach dem Hopfenkochen wird die Würze möglichst schnell heruntergekühlt, um die Hefe hinzufügen zu können. Dazu wird der Kochtopf in ein kaltes Wasserbad gestellt. Wenn die Temperatur unter 25° C gefallen ist geht es weiter mit dem nächsten Schritt.

Brautag – die Gärung

Hier wird die Hefe der Würze hinzugegeben. Diese stürzt sich auf den enthaltenen Zucker und wandelt diesen in Alkohol um. Trichter, Gärstopfen, Gärspundund  Gärflasche müssen mit Reinigungsflüssigkeit sterilisiert werden. Nun wird die Würze mit Hilfe eines Trichters in die Gärflasche gefüllt. Wenn zu viel Würze übrig ist, kann man diese weggießen. Bei uns war etwas zu wenig da, weil  beim Hopfenkochen wohl zu viel Wasser verdampft ist. Daher haben wir den den Rest der Flasche mit etwas Leitungswasser aufgefüllt. Es ist nämlich wichtig, dass die Füllmenge erreicht wird, damit sich bei der Gärung der gewünschte Alkoholgehalt einstellt.
Jetzt werden 4 g Hefe in die Gärflasche geschüttet. Nun wird der Gärspund mit Reinigungsflüssigkeit gefüllt, auf den sterilisierten Gärstopfen gesteckt und beides dann auf die Gärflasche gesteckt. Der Gärspund sorgt dafür, dass während des Gärprozesses CO2 entweichen, aber kein Schädling aus der Luft in die Gärflasche eindringen kann. Die Gärflasche wird an einem dunklen Ort bei Zimmertemperatur (18 – 20 °C) für mindestens eine Woche ruhig gelagert.

Die Abfüllung

In diesem Schritt wird das “Jungbier” für die Flaschenreifung vorbereitet und in Flaschen abgefüllt, denn das Bier muss noch 3 Wochen nachreifen, bevor es trinkfertig ist. Alle Flaschen müssen sterilisiert werden, bei unseren Bügelflaschen vor allem die Gummiringe der Verschlüsse. Zuvor wird mit der Dosierhilfe eine Portion Zucker in die Flaschen gegeben. Dann wird die Gärflasche mit dem Bier vorsichtig (keine Hefe aufwirbeln!) auf die Küchenablage gestellt und die leeren Bierflaschen an eine niedriger gelegene Stelle. Der Gärstopfen / Gärspund wird nun entfernt und die sterilisierte Bierpumpe in die Gärflasche gesteckt. Der Hefesatz am Boden soll möglichst nicht mit der Spitze der Pumpe berührt werden. Das Ende des Schlauchs wird nun in die erste leere Bierflasche gesteckt und die Bierpumpe kurz betätigt. Da die Gärflasche höher als die Bierflaschen steht, fließt das Bier nun durch den Unterdruck automatisch durch den Schlauch in die Bierflaschen. Die Flaschen sollten nur zu etwa zu 90% gefüllt werden, damit die Kohlensäure etwas Platz hat um Druck aufzubauen. Sobald das Bier komplett in den Flaschen verteilt ist, werdendiese mit den sterilen Bügelverschlüssen verschlossen.

Reifung des Bieres
Das Bier muss nun aufrecht stehend und lichtgeschützt bei Zimmertemperatur (18-20° C) 3 Wochen lang reifen. In dieser Zeit vergären die verbleibenden Hefepartikel den Zucker zu Kohlensäure. Danach müssen die Flaschen aufrecht in den Kühlschrank gestellt werden. Dort sollten sie noch mindestens 2 Tage stehen, damit die Nachgärung gestoppt wird und sich die Hefe absetzt. Im Kühlschrank sind die Biere mindestens 8 Wochen haltbar.